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28.05.22

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Wenn Ohrmilben Kaninchen befallen

Ohrmilben bei Kaninchen: Merkmale der Parasiten

Die Kaninchen-Ohrräude ist eine Infektionskrankheit, die durch eine bestimmte Milbenart verursacht wird. Der wissenschaftliche Begriff dieser Milbenart lautet Psoroptes cuniculi. Die Milbenart ist aber auch als Ohrmilbe bekannt. Diese Milben befallen nicht nur Kaninchen sondern auch andere Tiere, wie Hunde, Katzen, Pferde, Ziegen und Rehe. Die weiblichen Ohrmilben sind 0,4 bis 0,75 Millimeter lang und 0,35 bis 0,5 Millimeter breit. Männchen sind im Durchschnitt etwas kleiner. Ihr Körper ist 0,43 bis 0,55 Millimeter lang und 0,32 bis 0,46 Millimeter breit. Diese Maße beziehen sich auf den größeren Teil des Körpers, das Idiosoma. Hinzukommt dann noch das sogenannte Gnathosoma oder Capitulum, welches sich aus Mundbereich und den dazugehörigen Gliedmaßen zusammensetzt. Bei Milben ist dieser Körperteil etwa 0,1 Millimeter lang.

Die Entwicklung der Ohrmilbe besteht aus insgesamt fünf Lebensstadien. Die Entwicklungsstufen der Ohrmilbe umfassen das Ei-Stadium, das Larvenstadium, die zwei Nymphenstadien und letztendlich das Adult-Stadium. Der Zeitraum der Entwicklung beträgt ungefähr drei Wochen. Unter idealen Bedingungen kann aber auch schon nach zwei Wochen die Entwicklung stattgefunden haben. Die Ohrmilben leben parasitisch, das heißt sie ernähren sich von Körperbestandteilen eines Wirtes. In unserem Fall ist der Wirt das Kaninchen. Die ausgewachsenen Ohrmilben stechen mit ihrem Mundwerkzeug die Oberhaut des Wirtes an und nehmen dann die Lymphe und Gewebsflüssigkeit des Tieres auf.

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Symptome bei Ohrmilben: Kaninchen kratzt sich am Ohr

Viele Symptome, die bei Ohrmilben auftreten sind körperlich, aber auch psychische Symptome kannst Du bei einem Milbenbefall bei Deinem Kaninchen feststellen. Die körperlichen Symptome umfassen vor allem Verkrustungen, die sich erstens durch die milbenverursachte Entzündung selbst und zweitens durch das starke Kratzverhalten ausgelöst durch Juckreiz, bilden können. Die ersten Stellen, die Ohrmilben bei Kaninchen befallen, sind der Ohrgrund und die Ohrmuschel. Meist breiten sich die Milben von diesen Orten auf den äußeren Gehörgang aus. Nicht selten befallen die Parasiten dann auch andere Körperteile, wie Kopf, Hals, Schulter und die Kreuzbeingegend. Ist der Milbenbefall fortgeschritten, kannst Du das an einer Borkenschicht am Ohr erkennen, die in ihrem Aussehen an Blätterteig erinnert. Werden die Entzündungen am Ohr nicht behandelt, kann das zu einer eitrigen Dermatitis führen. Die Entzündung wandert dann meist auch bis zum Mittel- und Innenohr weiter, wo sie auch zu einer Hirnhautentzündung führen kann. Auch Sekundärinfektionen sind in solchen Fällen nicht ausgeschlossen, da Erreger durch die offenen Hautstellen leichter in den Körper gelangen können.

Auch Symptome, die das Verhalten der Kaninchen betreffen, treten bei einem Ohrmilbenbefall auf. Zunächst lässt sich auch hier noch einmal das häufige Kratzen aufzählen. Dieses wird durch den starken Juckreiz ausgelöst. Da der Juckreiz nicht durch das Kratzen gelindert werden kann, kann man beim Kaninchen oft Strategien beobachten, mit denen es versucht, den Juckreiz zu lindern. Entweder das Kaninchen verhält sich abnormal ruhig, weil es versucht, den Juckreiz durch Bewegung nicht noch weiter zu verstärken, oder es wird abnormal unruhig und zeigt Verhaltensweisen, die sehr untypisch für es sind. Leidet Dein Kaninchen unter einem Milbenbefall, kann es auch schon mal vorkommen, dass es Dich bei Berührung beißt oder sich Dir gegenüber anderweitig aggressiv verhält. Bei diesem Verhalten sollten bei Dir als Kaninchenhalter die Alarmglocken losgehen, denn jetzt musst Du Maßnahmen ergreifen.

Behandlung bei Ohrmilben

Bemerkst Du, dass Dein Kaninchen die oben genannten körperlichen oder psychischen Veränderungen aufweist, dann heißt es: Ab zum Tierarzt! Dieser wird anhand des Krankheitsbildes relativ schnell erkennen können, ob Dein Kaninchen unter der Ohrräude leidet oder nicht. Um den starken Verdacht zu bestätigen, wird er ein Hautgeschabsel durchführen. Die Behandlung tut Deinem Kaninchen nicht weh. Der Tierarzt wird ein paar Hautzellen von der betroffenen Hautstelle abschaben und unter dem Mikroskop untersuchen. Da die Ohrmilben ja hauptsächlich im Ohrbereich auftreten, wird für die Untersuchung auch ein Otoskop verwendet.

Steht die Diagnose Ohrräude fest, wird der Tierarzt Deinem Kaninchen ein Präparat zur Abtötung der Milben verschreiben. Das sind dann zum Beispiel Präparate mit dem Wirkstoff Ivermectin oder Selamectin als Injektionslösung oder als Spot-On-Präparat. Ist der Milbenbefall vorangeschritten wird der Tierarzt dem Kaninchen direkt den Wirkstoff spritzen. Bei einer Spot-On Lösung wird das Mittel in den Nacken des Tieres getropft. Diese Gabe muss oft nach einigen Tagen wiederholt werden. Das kannst Du aber meist auch zu Hause erledigen. Genauere Informationen wird Dir dann aber auch Dein Tierarzt liefern können. Auf die Frage, ob Kaninchen Milben auf Menschen übertragbar sind, können wir eine klare Antwort geben: Nein. Auf andere Haustiere, wie Hunde oder Katzen können die kleinen Parasiten aber sehr wohl überspringen. Deshalb solltest Du die Tiere präventiv vom Kaninchen fernhalten, wenn Du weißt dass Milben beim Kaninchen zu Ohrräude geführt haben oder die Haustiere bei stattgefundenem Kontakt genau beobachten.

Nicht nur das Tier solltest Du allerdings behandeln. Auch die Reinigung der Umgebung des Kaninchens ist wichtig, denn die Ohrmilben können sich immer noch in der Umgebung des Tieres aufhalten und warten nur darauf, bis der Wirt zurückkehrt. Die Reinigung der Umgebung bewerkstelligst Du am besten mit heißem Essigwasser und Desinfektionsmittel. Vor allem das Gehege muss gründlich gereinigt werden. Gras und Stroh solltest Du dringend austauschen. Futternapf und Tränke nimmst Du am besten aus dem Gehege heraus und reinigst es gründlich erst mit Essigwasser und anschließend mit normalem Wasser. Spielzeuge und andere Objekte aus Holz kannst Du im Ofen bei einer hohen Temperatur ausbacken. Tausche am besten Sachen aus Kunststoff komplett aus. Milben und andere Parasiten werden von Plastik nämlich geradezu angezogen.

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Welche Parasiten gibt es noch bei Kaninchen?

Milben bei Hasen und anderen Kleintieren sind keine Seltenheit. Neben den Ohrmilben gibt es natürlich noch andere Parasiten, wie zum Beispiel Haarlinge. Diese Tiere sind kleine Parasiten, die bei Kaninchen ebenfalls starken Juckreiz auslösen können. Wie auch die Ohrmilben ernähren sich Haarlinge von den Hautsekreten des Wirts. Haarlinge sind ein bis zwei Millimeter groß. Diese Parasitenart kannst Du also oft schon mit dem bloßen Auge erkennen. Bei solchen Parasiten lohnt es sich, wenn Du eine Probe des Parasiten zum Tierarzt mitnimmst, denn das hilft ihm ungemein bei der Diagnose.

Neben den Ohrmilben gibt es auch noch andere Milben bei Kaninchen. Dazu zählen zum Beispiel Grabmilben. Das besondere an dieser Milbenart ist, dass die Tiere direkt unter der Haut leben und dort Gänge für die Eiablage graben. Grabmilben befallen besonders oft den Nasenrücken von Kaninchen und breiten sich in Richtung Rücken aus. Auch diese Milbenart verursacht bei Kaninchen starken Juckreiz und ungewöhnliches Verhalten. Deshalb lohnt sich auch hier der Gang zum Tierarzt.

Wir hoffen, dass wir Dir alle wichtigen Informationen rund um das Thema Ohrmilben beim Kaninchen liefern konnten und wünschen Deinem Kaninchen viel Gesundheit!