07.04.20
Katzen und Corona – Quarantäne, Beschäftigungen für drinnen und mehr Wissenswertes
“A cat is not a dog”, also “Eine Katze ist kein Hund” lautet ein brilliantes Zitat aus dem Broadway Musical “Cats”. Wie wahr diese Aussage ist, zeigt sich einmal mehr während der aktuellen Covid-19 Pandemie. Für Katzen gelten nämlich ganz andere Regeln, als für andere Haustiere wie zum Beispiel Hunde. Was du beachten musst, was du zu den Gefahren für dich und deine Katze wissen musst und wie du dich am besten schützt, erklären wir hier.
Können Katzen sich mit Corona anstecken?
Anders als Hunde können Katzen sich offenbar mit Covid-19 anstecken und das Virus möglicherweise auch auf andere übertragen. Ein Experiment aus China zeigte, dass Katzen sich untereinander anstecken können, wenn auch nicht sonderlich effektiv. Auch eine Übertragung von einer Katze auf einen Menschen kann nicht ausgeschlossen werden.
Das Coronavirus ist eine Zoonose. Das heißt, dass das Virus aus dem Tierreich stammt und zunächst von einem Tier auf einen Menschen übergegangen wurde (vermutlich von einer Fledermaus). Das bedeutet auch, dass das Virus in der tierischen Population weiter existieren kann, selbst wenn es für Menschen irgendwann eine Impfung gibt.
Und nicht alle Tiere sind gleichsam anfällig. Katzen und Frettchen allerdings gelten nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft als besonders gefährdet.
Wie gefährlich ist Corona für meine Katze?
Katzen entwickeln Symptome und können Schäden an Lunge, Schleimhäuten und Atemwegen davontragen. Anders als bei Menschen treten schwere Verläufe primär in jungen Tieren (70-100 Tage alt) auf. Wie tödlich das Virus für Katzen ist, ist ungeklärt.
Auch wenn die Forschungsergebnisse noch sehr neu sind und es keine offizielle Bezugnahme von Tierschutz- oder Gesundheitsorganisationen gibt, kann es sinnvoll sein, eine Katze mit Freigang erst einmal im Haus zu behalten. Es fällt uns ein wenig schwer, hier aktuell eine Handlungsempfehlung auszusprechen, da es von offizieller Seite einfach noch keine eindeutigen Empfehlungen gibt. Wir hoffen, dass es in den nächsten Tagen Updates gibt. In dem Fall aktualisieren wir diesen Beitrag.
Solltest du dich aber dafür entscheiden, deine Katze aus Sicherheitsgründen zunächst im Haus zu behalten, haben wir ein paar Ideen für dich gesammelt.
Wie erleben Katzen die Quarantäne?
Wir möchten ganz ehrlich sein. Eine Freigängerkatze wird es nicht besonders toll finden, plötzlich nicht mehr raus zu dürfen. Leider können wir unseren Vierbeinern nicht erklären, was gerade los ist. Katzen leben im Moment und werden sich keine Fragen stellen können wie “Warum darf ich nicht mehr raus?” Sie werden aber sehr wohl verspüren, dass etwas anders ist, ihre Gewohnheiten vermissen und somit unter erhöhtem Stress leiden.
Gleichzeitig fallen viele Aktivitäten weg, mit denen deine Katze sich sonst die Zeit vertreibt. Streifzüge durch das Revier sind nicht mehr möglich und der Jagdtrieb wird in der Wohnung kaum geweckt werden. Das bedeutet neben dem Stress auch noch Langeweile. Trotzdem kannst du deinem Vierbeiner in dieser Ausnahmesituation helfen.
Wie kann ich meine Katze drinnen beschäftigen?
Solltest du während der Quarantäne selbst auch zu Hause bleiben, kannst du mit deiner Katze gemeinsam spielen. Ein paar der einfachsten Favoriten für die Beschäftigung von Katzen sind:
Katzenangel, Laserpointer und andere Jagt-Spielzeuge
Diese Spielzeuge sind wohl jedem Katzenbesitzer bekannt: An einer Schnur hängt ein kleines Vögelchen oder eine Maus aus Stoff, die vom Stubentiger gejagt wird. Oder aber es ist der Laserpointer, der als Beute gilt. Was auch immer du deine Katze jagen lässt: sorge für genug Erfolgserlebnisse und dein Vierbeiner wird wohl kaum genug kriegen vom Spielen.
Wenn du selbst eine Pause brauchst, guck dir vielleicht mal die interaktiven Jadtspielzeuge an, die Geräusche machen oder sich bewegen.
Intelligenz- und Geschicklichkeitsspielzeug
Bei diesen Spielen geht es meist darum, Leckerchen ausfindig zu machen und an sie heranzukommen. Es gibt Spielzeuge wie den Leckerli- und Zahnpfelegball von Greenhero oder sogar ganze “Fummelbretter” und Spielschienen, auf denen Bälle oder Leckerlis verschoben und geangelt werden müssen.
Wenn dir selbstgemachtes Spielzeug lieber ist, verstecke Leckerlies zum Beispiel in Toilettenpapierrollen, Eierkartons, Socken (die du danach nicht mehr anziehen willst), unter Möbeln und in Boxen. Teste dabei die Intelligenz deiner Katze!
Fangen und Jagen
So manch eine Katze wird schwerfällig, wenn sie sich nur noch drinnen aufhalten kann. Vielleicht braucht es einen kleinen Motivationsschub, damit die Katze “in die Gänge kommt”. Manche Tiere lassen sich gerne durch die Wohnung scheuchen. Dabei können sie uns langsamen Zweibeinern zeigen, wie agil und schnell sie unterwegs sind.
Wie bei Menschen gilt auch bei Katzen: wer sich öfter bewegt, hat mehr Lust auf Bewegung. Es liegt also auch an dir, deinem Vierbeiner Starthilfe zu geben.
[article template="minimal"]699[/article]
Zum Abschluss: So reduzierst du den Stress der plötzlichen Umstellung von Freigänger auf Hauskatze
Neben ausreichenden Spielmöglichkeiten solltest du deiner Katze mit folgenden Ideen dabei helfen, sich drinnen wohler zu fühlen:
- Ausreichend Ruhe- und Kuschelplätze, Kratzbäume, Klettermöglichkeiten, Höhlen und Sonnenplätze schaffen.
- Das Katzenklo mehrmals täglich reinigen, damit dein Haustiger sich immer sauber und wohl fühlt.
- Phermonstecker oder Sprays sind eine teilweise umstrittene Möglichkeit, deinem Vierbeiner ein Wohlgefühl “vorzugaukeln”. Die Botenstoffe in der Umgebung wirken wie eine Droge für dein Tier und reduzieren Stress in neuen Situationen. Gerne werden diese Sprays auch genutzt, um Katzen an ein neues Zuhause oder einen neuen tierischen Mitbewohner im Revier zu gewöhnen. Wenn deine Katze Anzeichen von extremem Stress an den Tag legt (zum Beispiel ins Bett macht, gar nicht mehr zur Toilette geht oder extrem launisch ist), können Pheromone eine echte Rettung sein.
[article template="minimal"]737[/article]
Corona und deine Katze – das Wichtigste auf einen Blick
Ganz wichtig ist also: Katzen können sich mit dem Coronavirus anstecken und dieses sogar möglicherweise auf Menschen übertragen. Ist deine Katze ein Freigänger und hat draußen viel Kontakt zu anderen Tieren und Menschen, denke über eine Quarantäne für deine Katze nach, bis eindeutige Empfehlungen und Forschungsergebnisse vorliegen.
Vergiss dabei nicht, dass die Umstellung von Freigang auf “Hausarrest” für deine Katze eine stressige Situation ist. Wie für uns Menschen auch, nur dass sie nicht versteht, was gerade passiert. Um ihr zu helfen, nimm dir Zeit zum Spielen und schmusen und bringe deine Wohnung auf Vordermann – mit Kletter, Kratz- und Ausruh-Möglichkeiten.
Wir wünschen euch alles Gute in dieser besonderen Zeit. Bleibt gesund und munter!